Pop ist nicht gleich Pop. Allerdings wagen THE HIGHER den Versuch, zwei ziemlich verschiedene Macharten davon miteinander zu verbinden. Auf der einen Seite gibt es hier hochkarätigen Club-Pop, Marke PHOENIX, ZOOT WOMAN, im Gegenzug dazu lässt die Band aus Las Vegas Myspace-Emopop à la DASHBOARD CONFESSIONAL und NEW FOUND GLORY in ihre Musik mit einfließen. Nur leider liegt die prozentuale Verteilung ca. 80% auf Neo-Emocore und 20% auf 70er Dancepop. Und ich hatte nach den ersten dreißig Sekunden schon gehofft, Epitaph würde es wagen, neue Pfade einzuschlagen.
Allerdings stehen die Zeichen gut, dass die Band in die richtige Richtung tendiert, schließlich wurde mit dem Vorgänger-Album eher La-La-Pop-Punk gemacht, während sich Gitarrist Tom nun äußert, dass die Band eigentlich schon immer auf R&B und Pop gestanden habe, dies aber jetzt erst richtig zu schätzen wisse. Und da darf jetzt auch gern mal ein JUSTIN TIMBERLAKE als Einfluss herhalten. Der Opener „Insurance?“ drückt die Verbindung der beiden Stile am besten aus, in „Histrionics“, „Can anyone really love young“ und „Dare“ schimmert gar mehr R&B als Gitarre durch. Wenn die Band jetzt noch die übrigen belanglosen Emo-Parts ausmerzt, darf man sich schon auf das folgende Album freuen. Vorausgesetzt, man mag richtigen Pop.