GOLDNER ANKER – s/t

Oha – wieder eine dieser Platten, die den Rezensenten in die Verzweifelung treiben, weil ihm partout keine passende Beschreibung für das hier Dargebotene einfällt. Soll man die Musik von GOLDNER ANKER vielleicht als poppigen Noise-Trash-Garagen-Punk mit Riot Grrrl-Attitüde bezeichnen? Oder ist die schlichte Bezeichnung „Avantgarde-Punk“ vielleicht zutreffender? Keine Ahnung. Jedenfalls fiel das Trio aus Dresden bislang erst durch eine Split-EP mit den Noise-Rockern DŸSE auf und schiebt nun seinen ersten Longplayer nach, auf dem es auf Anhieb mit seiner unkonventionellen Art überzeugen kann. Eine derartige Mischung aus satten Gitarren, wavigen Bassläufen, charakteristischer Orgel, weiblichem Gesang und dem Wechselspiel aus deutschen und englischen Texten dürfte derzeit nämlich ziemlich einmalig sein. Lieder wie „Straße brennt“ oder „Playing“ reißen einen trotz ihrer kühlen Atmosphäre auf Anhieb mit und sorgen dafür, dass sich GOLDNER ANKER trotz ihres verhältnismäßig minimalistischen Sounds aus meiner Sicht als eine der spannendsten deutschen Neuentdeckungen der letzten Monate durchgehen. Also checkt das mal aus!

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.