THE HIGH HATS – And then came cancer

Sollte einmal der Fall eintreten, dass John Lennon, Dennis Wilson und Joey Ramone gemeinsam auf einer Wolke sitzen und sich streiten, welche Platte als nächstes aufgelegt werden soll, dann könnte diese Scheibe von THE HIGH HATS die passende Lösung sein. Denn die Schweden vereinen auf „And then came cancer“ all das, was die jeweiligen Bands der drei einst ausgezeichnet hat: Die eingängigen Melodien der BEATLES, die zuckersüßen Chöre der BEACH BOYS, und nicht zuletzt die Bubblegumpunk-Attitüde der RAMONES. Trotz dem, nun ja, etwas negativ anmutenden Plattentitel legt die Band eine ungeheure Leichtigkeit an den Tag, besticht zudem in ihren Texten durch markanten Humor und hat letztendlich eine wundervolle Symbiose aus Pop-Punk und Powerpop gezaubert. Dass THE HIGH HATS darüber hinaus bewusstseinserweiternden Substanzen nicht abgeneigt sind, wie sie beispielsweise in „Fear and loathing in Boras“ durchsickern lassen, wird auf der Wolke vielleicht auch noch mit einem zustimmenden Nicken zur Kenntnis genommen.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.