„GENERATION X is dead!“ schreien mir THE GHOST OF A THOUSAND am Ende des ersten Tracks von „This is where the fight begins“ in die Ohren, bevor es in „Left for dead“ übergeht, wo sie ihr verlorenes Gefühl gegenüber der heimischen Gesellschaft herausbrüllen. Soll auf der Insel damit das Ende des Schwelgens in seligen End-Siebziger-Punk-Tagen eingeleitet werden? Wenn es nach der englischen Musik-Presse geht, so kann der Generationen-Wechsel jetzt endlich vollzogen werden. Die britischen Youngster wurden jedenfalls noch vor Erscheinen des Debüts als einer der hoffnungsvollsten Vertreter einer aufblühenden Punk- und Hardcoreszene im Königreich tituliert. Neben den GALLOWS natürlich, dem gegenwärtigen Juwel, deren großartiges „Orchestra of wolves“-Album in den Vereinigten Staaten gerade exklusiv von Epitaph wiederveröffentlicht wurde. Schließlich haben sie auf dem letzten South-by-Southwest die Konkurrenz gnadenlos an die Wand gespielt. THE GHOST OF A THOUSAND mögen dabei vielleicht nicht das Hit-Potential der GALLOWS haben, was sie allerdings durch Härte und Kompromisslosigkeit ausgleichen. Wenn dann mal ein Refrain durch die harte Gitarrenwand bricht, ist man versucht mitzuschreien und die Faust gen Himmel zu recken. Erst in „The last bastion of heaven lies abandoned & burning“ werden kurzzeitig melancholischere Töne angeschlagen, um die Platte mit einem ohrenbetäubenden Sound-Inferno zu beenden. Eine beeindruckende Scheibe von einer Band, die ihren Hass und ihre Frustration in zehn Stücken der Welt entgegen schleudert und dabei dermaßen viel Energie versprüht, wie ich sie das letzte Mal auf dem Erstling von THE BRONX gehört habe.