(jg/um) Samstag, 21 Uhr in Hamburg. Was kann man machen, bevor man auf dem Hamburger Berg versackt? Sich zum Beispiel zusammen mit `nem Freund ein Konzert im Molotow geben. Heute residierten in dem Kiez-Keller THE EXPLOSION, die den Weg über Jade Tree zu Virgin gefunden hatten. Nicht gerade gewöhnlich für eine straighte Punkrock-Band, die zwar nach 70er-UK-Punk klingt, dafür aber aus Boston kommt. Doch bevor die fünf Amis die Bühne enterten, durften noch die Lokalmatadore von DEVIL’S DAY OFF ihr Können präsentieren und mit einem AC/DC-Cover an das Ableben Bon Scott’s heute vor 25 Jahren erinnern. Gut aufgepasst, Jungs! Zu gut aufgepasst hatten sie allerdings beim eigenen Songwriting. Denn selbst wenn DEVIL’S DAY OFF musikalisch sehr versierten klassischen Punk & Roll ablieferten, waren die Parallelen zu den HELLACOPTERS und TURBONEGRO stellenweise zu offensichtlich. Das ändert aber nichts daran, dass sie für den Hauptact bereits ordentlich einheizten, und damit gebe ich ab an Ulf!
Danke Jens! Ich hatte mich ja schon sehr auf dieses Konzert gefreut, da THE EXPLOSION mit „Flash flash flash“ bei Erscheinen im Jahre 2000 durch ungemeine Spielfreude und kraftvolle Songs frischen Wind in das Genre gebracht hatten, den man heutzutage nicht mehr unbedingt häufig spürt. Fünf Jahre, in denen sich die Band eine Auszeit nahm, sich fast getrennt hätte und dann zum Major Virgin gewechselt ist, mussten also vergehen, um mich nun von den Live-Qualitäten überzeugen zu können. Nach kurzer Umbaupause betraten dann also THE EXPLOSION die Bühne, um die erste ihrer drei Deutschland-Shows als Headliner zu spielen. Den Beginn in Form von „Deliver us“ durfte ich allerdings nur vor der Bar aus vernehmen, da ein gepflegtes Bierchen natürlich zur Grundausrüstung gehört. Die Band war von Anfang an in Bewegung, und die Stücke ihres Erstlings wechselten sich mit den neuen von „Black tape“ ab. Besonders schön war, dass die neuen Stücke, welche auf Platte doch sehr glatt poliert daherkommen, sich live perfekt dem rauen Soundgewand des Vorgängers anschließen. Auf „God bless the S.O.S.“ und „Filthy insane“ folgten „I know” und das rotzige „Novocaine“. Auch Ihre Klassiker „No revolution“ und „Tarantulas attack“, die die meiste Bewegung im Publikum hervorriefen, wurden nicht vergessen. THE EXPLOSION bauten während des Sets eine positive Nähe zum Publikum auf und wurden nicht müde, jeden Song so energievoll wie möglich zu intonieren. Nach einer guten Stunde und einigen Zugaben war ein kllasse Auftritt vorbei, und man musste sich die Frage stellen, warum es nur drei Konzerte als Headliner sind und man ansonsten auf fünf Konzerten die Vorgruppe für die unseglichen BAD … ähm, GOOD CHARLOTTE geben muss? Sehr erfreulich war auch die hohe Anzahl von jungen gutaussehenden Damen im Publikum, nicht nur dabei waren Jens und ich uns einig.