You are currently viewing THE DUKE – My kung fu is good

THE DUKE – My kung fu is good

Seinen Spitznamen verdankt der Duke, aka Rich Ward (FOZZY/STUCK MOJO/SICK SPEED) der Begebenheit, dass ein deutscher Schreiberling einmal gesagt hat, wenn Zakk Wylde der King der modernen Gitarre ist, dann wäre Rich Ward der Duke!
Besagter Duke scheint ein echter Workaholic zu sein, kam doch vor nicht allzu langer Zeit die neue FOZZY-CD, nun sein Solo-Debüt und in den nächsten Monaten sollen die neu erstarkten STUCK MOJO mit einem neuen Album am Start sein.
Aber widmen wir uns „My kung fu is good“.
Bevor ich besagte CD zugeschickt bekam, machten mich schon die drei downloadfähigen Songs „I give to you“, „immune“ und „used to be“ von seiner Homepage mehr als neugierig. Nach dem grandiosen SICK SPEED-Debüt „The way I am“ war ja schon hinreichend bekannt, dass Rich nicht nur fette Groove-Riffs und Background Vocals crowlen kann, nein, er besitzt auch die Fähigkeit, sehr melodische, teilweise klassische Rock-Songs mit ausgeprägten Melodien zu schreiben. Vor allem der hochmelodische und sehr gute Gesang überzeugte schon im Jahre 2 nach dem Millenium und schaffte es auf Anhieb in die Top 3 meiner persönlichen Jahrescharts! Also war die Neugier groß, was Meister Rich nun abliefern würde.
Nach nunmehr gut zwanzig Durchgängen bin ich absolut begeistert, und trotz meiner hohen Erwartungen wurde ich nicht entäuscht.
Vergleicht man die Scheibe mit seinem älteren Schaffen, also hauptsächlich STUCK MOJO (immerhin sieben Alben!), so muss klar gesagt werden, dass Rich Ward hier eine ganz andere, persönlichere, pop-rockige Richtung eingeschlagen hat. Weg vom Crossover/Rap/Groove-Metal seiner damaligen Hauptband, hin zu teilweise sehr ruhigen Songs mit seinen bisher persönlichsten Lyrics. Das zehn Lieder umfassende Kleinod streift dabei mehrere Genres, ja vereint diverse Richtungen und bleibt dabei doch homogen. Balladen, wie das grandiose, mit einem ohrwurmmässigen Refrain ausgestattete „used to be“ oder das verhaltene „running“ stehen neben rockigeren Songs (rockiger, nicht metallischer!), wie dem mit einem Piano beginnenden „suicide machine“ (sehr variabler Gesang, von modernen Gesangspassagen hin zu chartkompatiblem Rock-Gesang) oder dem absoluten Album-Höhepunkt „immune“. Letztgenanntes Lied ist ein Gute-Laune Kracher der Güteklasse 1A! Ein ruhiger Basslauf, smoothes Drumming, ein einlullendes Piano und über allem tönt dieser erhabene hoch-melodische Gesang, der dem Ganzen die Krone aufsetzt. Hört euch mal den Basslauf an, der nach ca. einer Minute einsetzt, das ist klassischer STUCK MOJO-Stuff, auch von der Produktion her. Überrascht hat mich das im Duett mit einer nicht genannten Sängerin aus Atlanta eingesungene „summer“. Zuerst hielt ich es für einen schwachen Song, aber nach und nach entwickelt es sich zu einem tollen, ergreifenden Pop-Song, der seine Höhepunkte in den jeweiligen Solo-Gesängen der beiden Protagonisten hat.
Die Scheibe klingt nie zu glatt, immer wieder mischen sich kurze, unerwartet sperrige Elemente ins Songgut ein. Ein fetter Groove steht neben einer schönen Orgel oder Nanana-Gesang, ohne dabei kitschig zu wirken.
Der einzige Kritikpunkt der Platte ist die etwas kurze Spielzeit. Knapp 40 Minuten sind schon etwas wenig, aber ich will nicht meckern, stimmt doch die dargebotene Leistung.
Die Produktion der meisten Songs ist von Rich Ward persönlich übernommen worden und absolut stimmig. Die Piano/Keyboard Passagen stehen völlig homogen neben dem fett produzierten Bass oder den Harmony-Gitarren-Parts und stechen sich nicht gegenseitig aus.
Gebt diesem Album eine Chance, hört es euch mehrmals an, und ihr werdet es nicht mehr missen wollen.
Bleibt schlussendlich zu hoffen, dass dies keine Einzeltat bleibt und dem „Einzelkind“ noch weitere „Geschwister“ folgen werden.