THE CONVOIS – Ocean’s tale

Bereits im letzten Jahr konnte mich Antstreet Records mit dem Debütalbum von IN THE EVENT OF FIRE positiv überraschen: Hier wurde eine unglaublich erfrischende Mischung aus Screamo, Emocore, Punkrock und Post-Hardcore zum Besten gegeben. Das neueste Signing des Labels, namentlich THE CONVOIS, schlägt zwar grundsätzlich in eine ähnliche Kerbe, ist aber insgesamt eingängiger und lässt sich stilistisch eher der Alternative- sowie Metalcore-Ecke, als dem Punk- und Post-Hardcore-Bereich zuordnen. Zudem ist „Ocean´s tales“ auch in Sachen Songstruktur deutlich vorhersehbarer. Aber halb so wild, denn was die Umsetzung des Ganzen betrifft, so leisten THE CONVOIS erstklassige Arbeit: Dies wird nicht nur in dem atmosphärischen Instrumentalstück „Quiet ocean“ deutlich, auch die übrigen Stücke bewegen sich technisch auf einem ziemlich hohem Niveau. Eine willkommene Abwechslung ist der Song „Her last breath“, bei dem ein weiblicher Gesangspart im Refrain verwendet wird. Wenn das Album nun noch ein paar weitere derartige Überraschungen auf Lager hätte, wäre es sogar richtig gut, so reicht es jedoch leider nur für einen Platz im oberen Mittelfeld.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.