THE COALFIELD – Vamonos loco

THE COALFIELD zog’s ins Studio nach Spanien und am Ende hieß das Resultat „Vamonos loco“ („Lasst uns richtig abgehen!!“). Und wahrlich – das kann man zum zweiten Full Length der fünf Nordlichter, featuring Captain Kempen an den Guest-Keyboards, verdammt gut. Noch nie klang Hardcore so tanzbar!
Während die Band auf ihrem Debüt noch der kompromisslosen Sorte des Nu School Hardcore zusprach und „Transmitter“ nicht zu Unrecht mit Bands wie BREACH und Co verglichen wurde, wollte man auf dem Nachfolger scheinbar nicht nur Windmills, sondern auch ein paar süße Mädels auf der Tanzfläche sehen. „Fire and desire“ dürfte noch einige alte Fans aufs Parkett locken, während „Not a test“ und „No skills but tunes“ auch Freunden von HOT HOT HEAT gefallen müsste und „Ironic Punch“ BILLY TALENT nicht ganz unähnlich klingt. Und selbst Anhänger der rockigen MOTORPSYCHO-Sachen könnten hier fündig werden. Wenn das mal nicht nach Abwechslung und Experimentierfreude aussieht. Daumen hoch für so viel Mut!
Ab der Mitte des Albums folgen ein paar Songs, die für meinen Geschmack zwar ein wenig zu tief in die Hardrock-Kiste greifen, aber ein paar Songs später entschädigt das vor Hooklines nur so strotzende „Nightmares“ für etwaige Ausrutscher. Und wer bis dahin noch zweifelt, sollte sich spätestens nach dem punkrockigen Knüppel „Can’t get enough“ sicher sein, dass THE COALFIELD ihren Stil gerade darin gefunden haben, keinem bestimmten Stil nachzueifern. Eine Wohltat für alle interessierten Musikhörer, die sich eher nach etwas Neuem als der tausendsten Screamo-Abklatsch-Kapelle sehnen. Weiter so, Jungs!