Cleverer Schachzug, Schnapsidee oder Größenwahn? Ein Debütalbum mit „the Best of [Bandname]“ zu betiteln, erzeugt auf jeden Fall schon mal Aufmerksamkeit beim geneigten Rezensenten. Und man fragt sich, wie wohl das nächste Album heißen wird – oder gehört die Auflösung der Band nach nur einem Album zum Konzept? In diesem Fall: Hoffentlich nicht.
Denn den tanzbaren Retro-Blues-Rock für die Indie-Disko erfinden THE BULLSEYES zwar nicht neu, spielen ihn aber so überzeugend, dass man in Zukunft gerne mehr davon hören würde.
Und wenn man bedenkt, dass das Album eine Zusammenstellung der über die letzten Jahre sukzessive veröffentlichten Singles (plus drei neuer Songs) ist, dann ist der Titel auch gar nicht mehr sooo weit hergeholt.
Wer beim Hören an die BLACK KEYS oder WHITE STRIPES denkt, liegt gar nicht so falsch – diesmal kommt der Retro-Sound halt aus einer polnischen Garage statt aus einer amerikanischen. Die Zutaten sind aber dieselben: Ein Duo aus Gitarre und Schlagzeug, das sich an (bluesigen) Rock-Sounds der letzten Jahrzehnte abarbeitet und diese auf den Indie-Dancefloor führt.
Zwischendurch verstecken sich auch ruhigere, balladeske Momente auf der Platte („Regular sky“, „Moment’s arrival“, „Can’t believer acoustic“); die Stärken des Duos liegen aber dann doch klar in tanzbaren Beats und catchy Riffs.