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THE BRANDOS – Over the border

Marlon Brando wurde häufig als „bester Schauspieler aller Zeiten“ bezeichnet, und so schreckt das Info auch nicht davor zurück, THE BRANDOS als „eine der besten amerikanischen Live-Rockbands“ zu bezeichnen. Doch halt – diesen Satz bitte ganz schnell wieder streichen! Und das weiß ich, obwohl ich die Band kein einziges Mal live gesehen habe geschweige denn werde. Denn wer freiwillig Altherren-Rock (Info: „geradlinige, ehrliche Rockmusik“) mit einer Prise Folk macht, der für mich wie eine Mischung aus CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL, JOHN FOGERTY, den LEVELLERS und der nächstbesten Band auf einem Weltkirchentag klingt, kann auch live aus fahlem Wasser keinen schmackhaften Wein zaubern. Wobei ich der Fairness wegen sagen muss, dass CCR zumindest ein goldenes Händchen für poppige Melodien hatten und bei JOHN FOGERTY immerhin ein wenig Prärie-Gefühl aufkam. THE BRANDOS klingen hingegen schlicht und einfach langweilig. Dies ist Musik, die man sich maximal auf einem Classic Rock-Sender vorstellen kann, die ich aber auch ganz bestimmt nicht hören werde, wenn ich dreißig Jahre älter bin.
Zuguterletzt handelt es sich bei drei der zehn Stücke um Coversongs, wobei „He’s waiting“ von den SONICS sicherlich der Coolness wegen ausgewählt wurde. Da scheint mir das finale „Guantanamera“ aus der nächsten Karaoke-Box für die BRANDOS doch schon bezeichnender.