THE BLACK ATLANTIC – Reverence for fallen trees

THE BLACK ATLANTIC klingt irgendwie mystisch, dunkel, melancholisch. Ganz im Gegensatz zu der Musik, die die vier Holländer auf „Reverence for fallen trees“ veröffentlichen. Aber da sorgt das fröhlich bunte Artwork schon für Aufklärung. Wobei fröhlich und bunt es auch nicht ganz trifft.
Vielleicht sollte man etwas über die Geschichte von THE BLACK ATLANTIC erfahren, denn geplant war ein Album anfangs nicht, eigentlich noch nicht mal die Gründung einer Band. Tatsächlich verbirgt sich hinter „Reverence for fallen trees“ nur eine romantische Idee, die Geert van der Velde in den Sinn kam, als er sich den Kopf zerbrach, was er seiner Freundin zum Valentinstag schenken könnte. Warum nicht zusammen mit einem Freund einen Song für die Dame des Herzens komponieren und aufnehmen? Gesagt, getan. Man muss dazu wissen, dass Geert zu diesem Zeitpunkt hauptsächlich als Sänger von SHAI HULUD unterwegs war, die musikalisch ziemlich genau das Gegenteil zu dem machen, was er nun plante – derben Knüppel-Hardcore nämlich.
Das Ergebnis war jedoch so gut, dass man sich dafür entschied, das Projekt fortzusetzen und den Song bei myspace zu veröffentlichen. Und da dauerte es auch nicht mehr lange, bis ein Label anklopfte und an einem Release interessiert war. Das Ergebnis wurde vor zwei Jahren zunächst in den Benelux-Staaten und anschließend auch hierzulande via Midsummer Records veröffentlicht, bevor 2011 ein Re-Release bei Haldern Pop Recordings folgte. Und tatsächlich wäre es zu schade, wenn die zehn Songs (,die auf dem Re-Release um zwei Bonus-Tracks erweitert wurden,) nicht in die weite Welt getragen worden wären. Die Musik ist zwischen den ruhigen Momenten von LAST DAYS OF APRIL und der Experimentierfreude von EFTERKLANG einzuordnen, wobei der Fokus bei BLACK ATLANTIC ebenfalls sehr stark auf dem Gesang liegt. Dieser wird um Piano, Ukulele und diverse andere Instrumente ergänzt, die live munter hin und her getauscht werden. Wie schön das Ergebnis ausfällt, lässt sich auch daran erkennen, dass die Angebetete inzwischen mit dem Autor der Songs verheiratet ist. Wenn das kein aussagekräftiger Beweis ist…