Dass es sich bei TEAM ME ursprünglich um ein Ein-Mann-Projekt gehandelt hat und die Band nur auf die Schnelle zusammengesucht wurde, um die Musik auch live spielen zu können, kann man heute kaum mehr glauben. Marius Drogsås Hagen ist zwar nach wie vor Kopf der Band, aber um ihn herum scheint sich mittlerweile eine feste Formation zusammengefunden zu haben, mit der inzwischen das zweite Full Length veröffentlicht wurde. Vergleicht man „Blind as night“ mit der ersten noch unbetitelten EP von 2011, hat sich musikalisch nichts grundlegend geändert. Auch zu Beginn fiel an TEAM ME vor allem die endlose Schichtung von Melodien und ein gewisser Hang zur Opulenz auf. Hier noch mal ein paar Streicher drüber, dort ein Akkordeon, als Overdub vielleicht eine zusätzliche Standtom? Warum nicht? Und der Gesang lieber mehr- als einstimmig.
Das ist auch auf ihrem zweiten Album so geblieben, und doch fiel mir das hier vorhandene Übermaß an Melodien, Instrumenten und Produktion bisher noch nie so auf. Am Gespür für Melodien hat sich nichts geändert, da gibt es auch nichts zu beanstanden, aber von der orchestralen Instrumentierung wäre etwas weniger manchmal durchaus mehr gewesen. Wie brachte ein Freund es trefflich auf den Punkt? „Die klingen ja wie eine Mischung aus den GET-UP KIDS und QUEEN“. Dem ist nichts hinzuzufügen.