Das erste Mal, dass ich gehört habe, dass jemand mit Schildkröten sprechen möchte, war, als meine damalige Freundin und jetzige Frau zu mir sagte, dass sie gerne eine kleine Schildkröte hätte, die in ihrer Wohnung lebt und sie immer abends begrüßt, wenn sie wieder nach Hause kommt.
Blöde Idee (so wie Rollmoos), aber daran denken musste ich jetzt trotzdem. Auch wenn diese TALKING TO TURTLES vermutlich die bessere Unterhaltung sind, als eine echte Landschildkröte. Irgendwo zwischen Folk-Indie und manchmal auch Elektro-Indie bewegen sich die zwei Berliner und schaffen es dabei, sich schnell ins Herz zu spielen.
Folk, der nicht zu simpel ist, um zu langweilen, Akustiksongs, die Spaß machen und nicht vor Langeweile oder Bedeutungsschangerschaft einschläfern und Gesang, der nicht außergewöhnlich gut ist, aber immer wieder positiv auffällt, ohne gleichmäßig zu wirken.
„Dive into the white“ oder auch ein „20 years“ erinnern an ROB & THE PINHOLE STARS oder POSTAL SERVICE, „Stones through thin glas“ eher an einen KEVIN DEVINE.
Und irgendwo zwischendrin wird es schön und heimelig. Selbst kurze Schreie aus dem Off, wie bei einem BJÖRN KLEINHEINZ, wecken mich nicht auf. Der innere Monolog bleibt und beginnt am Ende direkt von vorne. Wunderschönes Album!