Eigentlich machen die Schweden SURROUNDED doch alles richtig. Verpacken ihre durchweg angenehme Schwermut in vollmundige Arrangements, ohne gleich aufdringlich zu werden. Umgehen geschickt die Pathosfalle und nerven auch nicht mit banal platten Texten. Aber warum lässt mich das dennoch alles kalt? Wo ist die wohlige Wärme und dieses umarmende Moment, das derlei Musik eigentlich verursachen sollte? Vielleicht, weil die Songs doch etwas zu beliebig wirken? Ohne echte Widerhaken, die sich ins Herz bohren. Kein Elend, in dem man sich suhlen möchte. Keine triefenden Schmachtfetzen, die einen schluchzend zurück lassen. Keine Schmusibusi-Kuschel-Musik. Wäre es nicht so ein vernichtendes Urteil, könnte man „The nautilus years“ schlicht nett finden. Vielleicht ist aber auch nur das Wetter schuld. Knallblauer Himmel und Sonne, die in den Augen brennt, sind nicht die Kulisse, in der SURROUNDED-Musik stattfinden will. Sorry, dann lieber noch mal an einem grauen verregneten Tag versuchen.