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SULO – Just another guy tryin‘

Mit dieser Platte hat sich SULO einen Herzenswunsch erfüllt, nämlich „to record an acoustic album the old fashioned way, like in the good old days, when it was for real“. Und dass hier sein Herzblut reingeflossen ist, lässt sich nicht leugnen. Hauptamtlich schreibt und singt SULO bei den DIAMOND DOGS, die 70ies Rock à la ROLLING STONES (jetzt bitte nicht aufstöhnen, sondern mal an deren Glanztaten in den 70ern zurück denken) oder FACES praktizieren, und zwar exakt so wie in den 70ern und nicht zeitgemäß aufgehübscht wie etwa bei JET oder den DATSUNS. Seine Kumpels von den DIAMOND DOGS, sowie noch ein paar andere Freunde, haben ihm dann auch bei der Realisation dieses Albums geholfen. Das Ganze wurde in nur drei Sessions wie von selbst eingespielt. Die entspannte Spielfreude und Leidenschaft hört man ihnen dabei förmlich an. Das ganze Album strahlt eine sympathische Wärme aus. Nur das mit dem „acoustic album“ hat mich anfangs etwas verwirrt, erwartete ich doch weitestgehend runtergetaktete, spärlich instrumentierte Befindlichkeitsverortungen des Sologängers. Aber akustisch meint hier in erster Linie den Verzicht auf elektrisch verstärktes Instrumentarium. Das ist purer Rock und Soul. Mal derber, mal ruhiger. Henrik „The Duke Of Honk“ Widen, ebenfalls Teil der DIAMOND DOGS, hat produziert. Der Name kommt nicht von ungefähr, soviel steht fest. Daneben hat er aber auch das Piano und die wohligen Orgelklänge beigesteuert. Das alles hat immer noch seine Wurzeln in den 70ern, kommt aber gänzlich unverkrampft und ungezwungen rüber. Auf textlicher Ebene werden nur die entscheidenden Dinge verhandelt. Also die Liebe.
Diese ganze Rock und 70er Jahre Assoziation mag sicherlich Geschmackssache sein, ist normalerweise auch meine Baustelle nicht. Und doch erwische ich mich nach mehrmaligem Hörgenuss beim Mitwippen. Da nehme man nur mal „Harder than it looks“ oder „If ain’t love (it ain’t hurting)“ oder… ach, eigentlich doch ganz wunderbar diese Platte.