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STRESS – s/t

Ihr wollt Stress?!? Hier kommt Stress!!! STRESS aus Rostock, um genau zu sein. Ein Dreiergespann, dass auf seiner Debüt-LP einen Bogen zwischen Punk und Cold Wave schlägt. Weniger melancholisch als beispielsweise FLIEHENDE STÜRME, sondern vielmehr roh und wütend wie die Deutschpunk-Bands aus der Hausbesetzer-Szene der frühen 1990er Jahre. Oder vielleicht wie KONTROLLE, nur mit etwas weniger theatralischem Gesang. Ist am Ende ja auch egal, denn das Anliegen von STRESS dürfte weniger sein, wie irgendeine bestimmte andere Band zu klingen, sondern vielmehr ihrem persönlichen Sound zu finden, der der aufgestauten Wut, Frustration und Gesellschaftskritik einen angemessenen musikalischen Rahmen zu verleiht. Vor allem wenn die Bassistin ihren Anteil zum Gesang beisteuert, funktioniert dies ganz ausgezeichnet (so wie beispielsweise „Gewinnertypen“ oder „Kein Plan“), denn gerade in diesen Momenten entfaltet sich die volle Wucht des Trios. In Stücken wie „Getting well“ oder „2BU“ geht es hingegen etwas ruhiger melancholischer zur Sache. Neben sieben deutschsprachigen Tracks gibt es auch fünf Songs auf Englisch zu hören, wobei mir persönliche Erstere einen Tick besser gefallen und den individuellen Charakter dieser Band noch deutlicher hervorheben.

Meine Bewertung

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.