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STREETWAVES – The pleasure to end all pleasures

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Heute geht es ausnahmsweise mal um ein Album aus Schweden. Völlig überraschend spielt die Band STREETWAVES garagigen Rock & Roll. Um den geneigten Hörer in die Irre zu führen, eröffnen sie ”The pleasure to end all pleasures” mit einer getragenen Ballade. Diese Schlingel! Im zweiten Lied „Dark years” packen sie aber schon ihre Distortions aus und zimmern für ihren notorisch leidenenden Sänger einen hübschen Sperrholzsarg. Sowas hat man im letzten Jahr etwas eleganter z.B. von den RIFLES gehört. Auch die Landsmänner von SHOUT OUT LOUDS kommen einem in den Sinn (aus einer heimlich, nach fünf Flaschen Wodka mitgeschnittenen Übungssession). Die LIBERTINES haben sie aber auch schon mal gehört („Death of excitement”) und sich gleich den töneverfehlenden Gesang ausgeliehen. „Voids of charm” zeigt zwar, dass man auch beim Abluschern etwas Vernünftiges zustande bringen kann, aber schon diese ersten vier Stücke lassen so ganz allmählich eine Abneigung gegen den sehr dünnen, garagigen Distortionsound der Gitarren aufkommen. Die Jungs sollten sich vielleicht mal Röhrenamps zulegen. Eine bisschen Glam-Pop wird auch gereicht („Love was never young”). Etwas weniger schräger Pathos hätte dem Song aber mehr gedient, als das ewig brüchige Leiden, dass uns schon seit Beginn des Albums entgegenschallt. „Love leaks out” schmeißt sich den schnieken Strebern aus der Oberstufe, den HIVES an die Brust. Wenn doch nur der schraddelige Gitarrensound nicht wäre…. Für „Choking in the boysroom” wird mal das alte Space Echoe ausprobiert und „10.000 bad dreams” schielt Richtung THE CLASH. Mit „Slow penance” wird mal wieder angedeutet was sie drauf hätten. Leider kippt „Holy stranger” als Fetenrausschmeißer im 50er Jahre-Sound gleich wieder kalte Milch in den Kaffee. Immerhin serviert uns „The pleasure to end all pleasures” mit „This is a church” noch mal einen flockigen Brit-Popper.
Fassen wir zusammen: Die Produktion ist klar Low Budget, die Gitarren machen keinen richtigen Druck, sondern sind eher unangenehm präsent. Die Hälfte des Albums zeigt aber, dass durchaus Potenzial da ist. Warten wir also aufs nächte Album.