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SPICY ROOTS – Penny black

Wenn ich mir mal den Wikipedia-Eintrag anschaue, gehören SPICY ROOTS „zu den bekanntesten Ska-Bands Deutschlands“ – das möchte ich einfach mal als Zitat stehenlassen. Ohne dass ich dies jetzt als Fakt untermauern möchte, kenne ich die SPICY ROOTS bereits sehr lange. Wir schreiben die Neunziger Jahre, meinereins wartete immer sehnsüchtig auf das Fanzine „S.O.S.-Bote“, welches auch von Herausgebern aus Süddeutschland geschrieben und veröffentlicht und für ’nen Soli-, Selbstkosten- oder Umsonst-Preis an die Abonnenten per Post rausgeschickt wurde. Bezahlung erfolgte, glaube ich, in Briefmarken per Vorkasse. Deutsche Mark und Pfennig beherrschten den kapitalistischen Handel, und man freute sich wirklich immer wie ein kleines Kind, was man ja als heranwachsender Halbstarker eigentlich auch noch war, auf jede einzelne Ausgabe des S.O.S.-Boten. Jedenfalls waren im Fanzine immer einige Mailorder-Seiten, wo man sich mit Musik und Merchandise eindecken konnte. Das Taschengeld war zwar ziemlich knapp, aber diese Sachen mussten einfach angeschafft werden. Mitunter wurden dann auch zwei Tonträger auf dem hauseigenen Label S.O.S. Records veröffentlicht, u.a. die erste Mini-CD „Export“ von SPICY ROOTS. 2001 folgte dann das erste Komplettalbum „One more“ unter dem Plattenlabel Grover Records.
25 Jahre später. Gleich nach Betätigen der Play-Taste werde ich direkt in diese Neunziger-Zeit zurückgeworfen. Ich bin begeistert. SPICY ROOTS bieten seichte, ange-ska-te Pop-Musik, mit schönen Melodien, dezenten Bläsern und rhythmusgebendem Saxophon. Kennt irgendjemand noch die belgische Band auf Black Butcher Records FIVE IN TEN? Den Weg, den die genialen MADNESS aus London mit Two Tone einst in den Achtzigern geebnet haben, der von den HOTKNIVES fortgeführt worden ist und von aktuellen Bands wie BUSTER SHUFFEL sogar zur Zeit relativ erfolgreich umgesetzt wird – sehr fein das Ganze. Gleich der erste Song „What about now“ ist für mich direkt der Beste auf dem Album, es flacht dann doch mit einigen wenigen Songs leicht ab, aber das ändert nix am positiven Gesamteindruck.