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SPEEDRECORDER – Something to hold onto

Oha, eine Mogelpackung! Weder kommen SPEEDRECORDER aus den USA, wie es die Route 66-Romantik auf ihrem CD-Cover zunächst suggeriert, noch spielt die Band aus dem Saarland so schnell wie ihr Bandname erhoffen lässt. Das ist zunächst aber auch nicht weiter tragisch, denn in fetten Rock-Songs wie „Actor without a scene“, „My addiction (needs a day off)“ oder „Like a irukandji“ zeigen die Jungs, dass sie auch im Mid-Tempo-Bereich eine gute Figur abgeben. Doch leider können sie die gute Qualität dieser Referenzstücke nicht durchgängig über die ganze Albumlänge halten: Gerade wenn vermehrt Grunge-Einflüsse oder einige Experimente in die Songs integriert werden, verlieren SPEEDRECORDER für meinen Geschmack schnell an Spannung und verfangen sich unnötig in ihren Songstrukturen. Zwar resultieren daraus gelegentlich so schöne Ideen wie der Cello-Einsatz in „A thousand pieces“, doch direkt auf die Zwölf gefallen mir SPEEDRECORDER einfach besser. Als gepflegte Beschallung für einen Roadtrip auf den Überresten der Route 66 bietet sich „Something to hold onto“ trotzdem an. Oder eben für eine Autofahrt auf der A 620 von Saarlouis nach Saarbrücken.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.