SILVER – White diary

Der Opener des SILVER Debüts „The Emptiness“ erinnerte mich nach den ersten Akkorden an eine Mischung aus dem STOOGES Song „Now i wanna be your dog“, den späteren MAKERS Veröffentlichungen, wo Sie sich immer mehr dem Glam verschrieben haben und einer deutlichen ´77 Punknote! Die Grundstimmung dieser Platte ist düster, jedoch strotzt Sie nur so vor Explosivität, wie in „Evacuate! Fix Journal“! SILVER haben unbestreitbar die Fähigkeit schmissige Rock Songs mit melodischen Refrains zu schreiben, die von einer unterschwelligen Melancholie getragen werden. Dieses verdammt gute Debüt hatte ich so nicht erwartet, da ich von dem einzigen Live Auftritt, den ich bisher von Ihnen genossen habe, nicht wirklich begeistert war und auch die, von TURBONEGROs Euroboy und WEs Don Dons, produzierte „Riot 1-2-3“ EP nicht sonderlich zu gefallen wußte. Auf diesem Longplayer beweisen SILVER allerdings Ihr Talent und bewegen sich damit weit weg von dem üblichen und ehemaligen Skandinavien Rock´n`Roll Sound, wobei besonders der Punk Einfluß immer die Oberhand gegenüber dem Glam behält, was den Songs sehr gut steht und sie so dynamisch macht, wie „Dark dark diary“ und „Condem Nation“! Zum Abschluß gibt es dann noch das hymnische „Angels calling“, das fast schon – ohne einen schlechten Eindruck zu hinterlassen – als Halbballade durchgehen könnte. Schlussfolgerung: So nicht erwartet, trotzdem für richtig gut befunden! Nebenbei würde mich noch interessieren, wer sich das mit Mut zur Hässlichkeit genommene Cover Foto ausgesucht hat?