Gibt es eigentlich schon einen Sampler, der durch die letzten zwanzig Jahre des Indie Rock führt? Nicht, dass ich wirklich wüsste. Aber dafür gibt es eine Band aus Italien, die so klingt, als ob. Mal tönen SETTLEFISH wie ATOMBOMBPOCKETKNIFE, dann wie SEBADOH, FOLK IMPLOSION, DETACHMENT KIT, AT THE DRIVE-IN, die Saddle Creek-Schule und und und. Irgendwie alles, und irgendwie auch nichts. Aber bei allem Abwechslungsreichtum bleiben die fünf Italiener einer Sache treu, die andere Bands gerne viel zu schnell vergessen: dem roten Faden. „The plural of the choir“ unterhält auf der einen Seite durch die genretechnische Unaufdringlichkeit, weiß aber dennoch, gekonnt nicht in Belanglosigkeiten abzudriften. „Die Wahrheit ist konkret“ sagte schon Hegel, und genau das haben SETTLEFISH verstanden. Ihnen auf die Schliche gekommen ist in Übersee kein geringeres Label als Deep Elm. Dass sich für das Artwork und die Produktion noch Menschen aus dem Umfeld von BUILT TO SPILL, MODEST OUSE und RED RED MEAT verantwortlich zeichnen, sollte auch letzte Zweifler dazu bewegen, zumindest mal reinzuhören. Und das sagt einer, der ansonsten gar nicht allzu viel mit Indie Rock am Hut hat!