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SETTLEFISH – Dance a while, upset

Die Parole „Weniger ist mehr“ hätte Deep Elm in der Vergangenheit manchmal ganz gut getan. Das Label, das sich auch in emo-inflationären Zeiten nicht scheut seine neueste Compilation „Emo is awesome“ zu betiteln, hat natürlich eine ganze Reihe großartiger Bands unter Vertrag. Wir erinnern uns an die letzte Logh Scheibe, an Planes Mistaken For Stars, The Appleseed Cast oder auch die grandiosen Pop Unknown. Mit Settlefish hat das Label allerdings wieder in den Eimer mit dem Etikett „Mittelmaß“ gegriffen.

Die Band aus Italien (mit kanadischem Sänger) kann sich nur ganz selten von der Masse an durchschnittlichen Emo/Indiebands abheben. „Dance a while upset“ kommt mal vertrackt, mit DC-Anleihen und Elektro-Soundeffekten, mal balladesk und eingängig daher. Das Zusammenspiel der Gitarren, hörbar auf „Camouflage Iris“, weiß durchaus zu gefallen. Um mich aber gänzlich wegzublasen, fehlt es an Songwriter-Qualitäten, Überraschungsmomenten und Eigenständigkeit. Drei Eckpfeiler, die eine wirklich gute Band ausmachen sollten. Wenn Settlefish versuchen aus den eigenen Strukturen auszubrechen, klingt das doch sehr aufgesetzt und wenig aufregend. Während sich bei Bands wie Karate, Songfragmente in verschiedene Richtungen bewegen, aber als Teile eines Gesamtwerkes funktionieren, hinterlassen die einzelnen Settlefish-Songparts ein großes Fragzeichen.

Meine Erwartungen bezüglich des Albums wurden nicht unbedingt enttäuscht, sondern, nach den letzten durchschnittlichen Veröffentlichungen des Labels, eher bestätigt.