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SEA OF LOVE – Tired EP

„Tired“. Welch wohlweißlich für mich ausgewählter EP-Titel, den SEA OF LOVE hier gewählt haben. Beziehungsweise hat, ist SEA OF LOVE doch eigentlich Marie-Sophie Kanske. Und nicht nur die Titelauswahl, nein, auch die Musik ist ganz hervorragend, die uns hier in fünf Songs näher gebracht wird. Packend atmosphärisch, dabei unheimlich reduziert und pointiert, überragt von einer Frauenstimme, die eine Magnetwirkung ausübt. Man folgt ihr wie einer Spur aus Brotkrumen, nur, um die nächste Songzeile aufzunehmen, tief, tief in sich selbst. Wobei Kanske dann auch wieder wie ein kleines Mädchen klingt, das niemandem irgendwas zu Leide tun kann, aber dieser Schein trügt, hört man den Texten genauer zu. Das gestaltet sich glücklicherweise recht einfach, da der Stimme und somit dem Text viel Raum gegeben wird, auf diesem Werk, das sich vielleicht mit WHISPER IN THE NOISE oder CASIOTONE FOR THE PAINFULLY ALONE vergleichen lässt. Doch bevor verglichen wird, sollte man SEA OF LOVE ein offenes Ohr schenken und sich überraschen lassen. Mehrfach. Immer wieder. Leise Musik mit sehr lautem Unterton.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.