SCRAPS OF TAPE – Sjätte vansinnet

SCRAPS OF TAPE kommen aus Schweden, da müssen sie ja fast gut sein. Und tatsächlich stürmt dieser krachende, vielleicht am besten mit „Post-Indie“ betitelte Silberling recht schnell in die persönlichen Hitlisten. Da überholen sich die Gitarren gegenseitig, ohne dabei aus dem Takt zu geraten, begegnen sich Noise und Melodie für einen ausgiebigen Händedruck. Und zwischendurch beweisen SCRAPS OF TAPE, dass sie es auch vergleichsweise ruhig können. Natürlich nicht, ohne auch dabei noch jede Menge Lärm zu machen, aber eben anders. Und ja, sie können es auch ganz ohne Gesang. Hier spielen sicherlich 13 Jahre Banddasein eine nicht unerhebliche Rolle. Vergleichbar sind SCRAPS OF TAPE mit MOGWAI oder AT THE DRIVE-IN, aber Vergleiche holpern ja schon mal, daher wie immer: am besten reinhören und sich von der Klanggewalt, die so gar nicht gewalttätig ist, überzeugen lassen. Hierfür sei „Vultures with high heels“ – nicht nur der beste Songtitel, sondern auch der beste Song des Albums – empfohlen, der die gesamte Bandbreite der Band auf 3:51 Minuten zusammenpresst.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.