„Ich hab heut Mittag überlegt, ob ich dich nicht loben soll, für dein Gitarrenspiel.“ Wenn ein Album mit diesen Worten beginnt, dann, ja, dann kann es doch eigentlich nur gut werden. Wenn es dann das neue Album von SCHRENG SCHRENG & LA LA ist, dann ist das noch ein Argument mehr. Und auch wenn 2020 für nahezu alle von uns sicherlich ein Scheißjahr gewesen ist, wo uns die beiden Recht geben, dann hat es doch so einige schöne Songs hervorgebracht, unter anderem auch die von „Projekt 82“.
„Kapitalismus hat mein Leben versaut / Gentrifizierung meine Bude geklaut“ – und trotzdem freut man sich wieder aufs Aufstehen, weil es andere Menschen gibt, die zu treffen sich lohnt („Fremder Mutter Zwilling“) – auch wenn das derzeit natürlich nur sehr eingeschränkt möglich ist. Die Vorfreude und die Hoffnung bleiben. Lasse und Jörkk beweisen mal wieder, was sie am besten können: Verdammt gute Singer/Songwriter-Lieder schreiben und darbieten. Denn das gelingt ihnen mit diesem Album wieder einmal aufs Überzeugendste. Dass sie damit auch noch politisch sind, selbst wenn es ums Private geht, hey, das wollen wir doch genau so, oder?
Und natürlich haben sie auch die harten Punknummern im Gepäck, wie etwa die erste Single „Alukappenspaten“. Und damit ist auch dieses Thema abgehakt und wir endgültig glücklich und zufrieden mit „Projekt 82“. Jetzt müsste man es nur endlich wieder live erleben können. Die Hoffnung bleibt, „denn es könnte schließlich sein, dass wir uns wiedersehen“. In diesem Sinne.