Nun wollen sie es aber wissen! Nachdem SCHRAPPMESSER 2011 bereits eine in Insider-Kreisen viel umjubelte EP veröffentlicht haben, folgt nun endlich die heiß ersehnte Langrille der prominenten Bauernlümmel. „Schlachtrufe Stimmungshits“ heißt das gute Stück und deutet mit seinem Titel sowie dem „…and out come the wolves“-Gedächtnisartwork bereits an, dass die feinen Herren Bandmitglieder nicht mehr ausschließlich auf Hardcore-Querverweise setzen, sondern so ziemlich alles als Einfluss hinzuziehen, was jemals an Punk-Musik den Weg in die ostwestfälische Provinz gefunden hat. Sänger Ingo hat zwischenzeitlich sogar einen Hochdeutsch-Kurs an der Volkshochschule besucht und wagt sich in Liedern wie „Auf alles reimt sich saufen, zum Beispiel auf Bier“ (Überhit!), „1. Mai im El Kaida Hauptquartier“ oder „Quelle Universum“ auch verbal auf bisher unbekanntes Terrain vor. Aber keine Sorge, daneben gibt es natürlich nach wie vor plattdeutsche Volksweisen vom Kaliber „Half besoupen is wechschmäten Geld“, mit denen die Dorfgemeinschaft daheim bei Laune gehalten wird. Vergiss die in „Scheissegaler“ zitierten alten Helden wie SLIME oder HAMMERHEAD – SCHRAPPMESSER setzten den Blinker links und setzten mit ihrem Mähdrescher zum Überholmanöver an. Diese Platte brennt wie ein Heuballen beim Castor-Transport!
SCHRAPPMESSER – Schlachtrufe Stimmungshits
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. April 2014
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.