Ich hatte SAY ANYTHING komplett aus den Augen verloren. Und nun haben sie vor einiger Zeit ihr letztes Album veröffentlicht, Max Bemis hat das Kapitel SAY ANYTHING geschlossen. Wenn ich nun „Oliver appropriate“ höre, muss ich sagen, beides sehr schade. Zum einen kann ich mich nun aber durch den Backkatalog hören und die Begeisterung, die ich bei „…is a real boy“ für die Band empfand, wieder aufleben lassen, zum anderen halte ich nun zumindest dieses Abschiedsalbum in den Händen, das sehr gelungen ist und ein wenig sogar im Fahrwasser von „…is a real boy“ schwimmt. SAY ANYTHING erzählen auf diesem Album Olivers Geschichte, von seiner kaputten Indiepunk-Band, seinem kaputten Leben und seiner kaputten Einstellung zu diesem, die sich erst durch eine homosexuelle Erfahrung ändert. Also Themen, die immer wieder aktuell sind und um uns alle herum wahrscheinlich öfter zu Tage treten, als wir selbst mitbekommen. In Olivers Fall endet das Ganze höchst furchtbar und dramatisch, solch eine Lebensgeschichte wünscht man eigentlich niemandem. Was man aber auch anderen Menschen wünscht, ist, dieses Album zu hören, das mit hervorragendem Indie-Rock angefüllt ist, sich aber auch Zeit für gedankliche und musikalische Lücken und Pausen nimmt. Eben eine echte Erzählung. Leider die letzte aus dem Hause SAY ANYTHING. Ich entschuldige mich dafür, mich so lange nicht mit dieser Band beschäftigt zu haben.
SAY ANYTHING – Oliver appropriate
- Beitrags-Autor:Simon-Dominik Otte
- Beitrag veröffentlicht:28. August 2019
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Simon-Dominik Otte
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