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SAAL – White wisper

 
Normalerweise bin ich für Singer/Songwriter-Alben nicht besonders empfänglich. Ungefähr alle 1-2 Jahre landet bei mir dann allerdings doch mal ein Album aus dieser Sparte, das mich positiv überrascht. So wussten mich in der Vergangenheit bereits mir bis dato gänzlich unbekannte Künstler wie JEFF BEADLE, RYAN BOLDT oder RASMUS BLOMQVIST zu begeistern. Der nächste Kandidat auf dieser Liste könnte nun der hier schlicht unter seinen Nachnamen agierende Berliner Musiker Johannes Saal werden, denn mit „White whisper“ ist ihm ein Album gelungen, das mich vom ersten Moment an in seinen Bann zieht. Der Opener „Sun in my eyes“ besitzt mit seiner Kombination aus traurigen Pianoklängen und dieser fragilen Stimme eine Eindringlichkeit, der ich mich einfach nicht entziehen kann. Obwohl SAAL im Verlauf des Albums nicht nur mit Gitarre und Piano agiert, sondern auf diverse weitere Instrumente wie Synthesizer, Klarinette oder Saxophon zurückgreift, reduziert er die insgesamt zehn Stücke auf das Wesentliche, schafft es dabei aber dennoch, stets einen gewissen Spannungsbogen aufrecht zu erhalten. Bestes Beispiel hierfür ist vielleicht der Titeltrack, der sich trotz seiner ungewöhnlichen Länge von sieben Minuten nicht abnutzt. Ein wahrlich bemerkenswertes Werk.
 

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.