Vielleicht bin ich einfach nur zu blöd, zu blind oder womöglich gar beides, aber aufgrund des Cover-Artworks dachte ich zuerst, dass es sich bei „Take what you get“ nicht um den Albumtitel, sondern um den Namen der performenden Band handelt. Erst als ich einen Blick ins Begleitschreiben geworfen habe, wurde mir klar, dass die Band in Wirklichkeit S.I.G. heißt, was im Nachgang auch diesen zunächst seltsam anmutenden Bildhintergrund erklärt. Wofür diese Abkürzung steht, lässt sich dem Blatt hingegen nicht entnehmen. Dafür erfährt man, dass das Quartett aus Graz stammt und erst vor vier Jahren zusammengefunden hat. Ich gehe allerdings stark davon aus, dass die Bandmitglieder zuvor bereits in anderen Formationen Erfahrung gesammelt haben, denn für ein Werk von vermeintlichen Neulingen klingt diese LP einfach zu professionell. Geboten wird melodischer Streetpunk, der mich ein wenig an alte BACKSLIDE- oder OXYMORON-Sachen erinnert. Coole Bassläufe, reichhaltige Singalongs, und dazu eine angemessene Produktion, die zwar druckvoll, aber dennoch nicht zu sauber ist. Neben acht englischen Tracks haben auch vier deutschsprachige Stücke den Weg aufs Album gefunden, was für zusätzliche Abwechslung sorgt und noch eine kleine zusätzliche EASTSIDE BOYS-Note mit reinbringt. Ein feines Album, das zukünftig sicherlich noch öfter seinen Weg auf den Plattenteller findet.
S.I.G – Take what you get
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:15. August 2020
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.