Gugelt man die Begriffe „Rika“ und „Österreich“, landet man nicht bei dieser Band aus Nordösterreich, sondern bei einer Seite mit hochwertigen Kaminöfen. Auch wenn ein kühles Schwimmbad das Cover ihres Debütalbums ziert – ein warmer Kaminofen kommt einem bei der Musik von RIKA eher in den Sinn.
Beeindruckend ist vor allem der Aufwand und die Zeit, den Stefan, Natascha, Richard und Christoph bereits in ihr erstes Album investiert haben. Bedienen die vier Musiker doch bereits eine ganze Vielzahl an Instrumenten (Gitarre, Bass, Schlagzeug, Percussions, Harmonium, Rhodes, Klavier, Orgel und Synthies) wurden auch noch diverse Gäste mit Streichern und Bläsern ins Studio eingeladen. Überladen klingt das Album aber dennoch nicht, weil sich die vielen Instrumente den Hauptmelodien unterordnen. Das muss man als Newcomer ohne großes Budget auch erst mal produktionstechnisch hinbekommen. Hut ab!
Musikalisch erinnert mich das an diverse Bands, die Ende der Neunziger/Anfang des neuen Jahrtausends die Herzen kleiner Emo-Jungs und –Mädels eroberten: MINERAL, ELLIOTT, ARIEL KILL HIM, gelegentlich sogar JIMMY EAT WORLD (die alten Sachen). Mit viel Herzblut und einer Menge DIY-Gefühl schaffen RIKA es auf zehn Songs, die eine angenehme Wärme und Geborgenheit vermitteln. Auch wenn hier nichts grundsätzlich Neues geschaffen wurde und sich der ein oder andere schiefe Ton auf „How to draw a river, step by step“ versteckt: ein schönes Album, dem kleine Macken auch viel besser stehen als ein hochpolierter Feinschliff.