Ich sehe Farben. Ja, das ist die Hintergrundmusik für eure nächste Psychedelic-Party, wenn euch die DOORS zu wenig indie sind und ihr außerdem die Geschichte erzählen wollt, dass diese Band in einem alten Haus im wilden Norwegen aufgenommen hat.
Musikalisch passiert auf „New kind of orchide“ nicht viel. Verhallte Gitarren, verhallte Stimmen, ein klirrendes Schlagzeug und möglichst wenig Akkordwechsel. Dafür aber gleich 15 Songs, die man problemlos auch hätte zu einem einzigen zusammenmischen können. Da kann man wirklich leicht einem samtenen Herzanfall („Velvet heartattack“) erliegen, ohne es zu merken. RANCHO RELAXO sollten sich überlegen, ob sie sich nicht einfach auf Filmmusik für Dokumentarfilme über die 60er-Jahre konzentrieren sollten, was sie mit „Electronic orbital roadmovie“ ja auch schon selbst andeuten.
Womit ich nicht sagen will, dass das Album nicht hörenswert wäre. Es gestaltet einem so manche Haushaltstätigkeit ein bisschen schöner, da die Musik ganz hervorragend im Hintergrund plätschern kann und mit fast einer Stunde Spielzeit muss man dann auch nicht so oft die CD wechseln.
Manchmal – etwa bei „The pain slows you down“ – schimmert tatsächlich ein bisschen Shoegaze-Melancholie à la JOY DIVISION durch und das kann dann schon ein kleines Lächeln aufs Gesicht des Hörers zaubern. Aber um wirklich zu überzeugen, reicht das nicht.
Sprich: ein klassisches Psychedelic-Album, das sich mit Indiegitarren zu verfeinern sucht und zu dem sich sicherlich prima biologisch abbaubare Drogen konsumieren lassen.