Weggeweht, umgeweht, wie auch immer, in jedem Fall stürmt es ganz schön im Opener „Blue“ von R.Y.F. Und ja, dark ist dieses Blue durchaus, denn dies sind elektronische Klänge, die auch durchaus aus der Feder einer Dark-Wave-Musikerin stammen könnten. „Lies“ setzt das fort, wobei bei beiden Songs anzumerken ist, dass sie zunächst wie Disco-Tanzflächenfüller klingen, dann aber schnell eintauchen in ihre eigene Düsternis.
Francesca Morello, Mastermind hinter R.Y.F. leidet mit uns, lässt uns aber auch an der Heilung teilhaben. Die Songs wandeln stets zwischen erschlagender Dunkelheit und strahlender Positivität, finden sich dabei und zu sich selbst. Auch geben sie dir die Möglichkeit, dich in den verschiedenen Gefühlslagen wiederzufinden, ob die nun tröpfchenweise („Droplets“) kommen oder zum Wegrennen animieren („Run run run“).
„Deep dark blue“ ist ein Album, das seine Fesselungskünste mit der Zeit immer mehr wirken lässt und dich an sich bindet. Elektronische Musik, die sich in dein Herz spielt und droht, es dir herauszureißen, in jedem Fall packt es zu. Mit dem NEUBAUTENesken Schlussakkord „Deep dark“ verabschiedet sich das Album dann von dir. Aber du dich nicht von ihm.