Musik wie aus der Nervenheilanstalt, allerdings sicherlich lange nicht so beruhigend. Die frühen Zeiten des (Dark-)Wave sind zurück, in Gestalt von PUFF. Diese Herrschaften pflegen einen apokalyptischen Klangteppich, wie ihn die Minimalbands des letzten Jahrtausends nicht besser hätten knüpfen können. Klingt nach bester Batcave-Musik, dorthin, in die frühen 80er Jahre würde man PUFF wohl am ehesten verorten. Unmelodischer, unbetonter Gesang, jede Menge Geflirre und Gefiepe, das zeichnet „Living in the partyzone“ aus. War der Tod bei den EINSTÜRZENDEN NEUBAUTEN noch ein Dandy, so ist er bei PUFF nur noch ein Müllmann. Klingt alles sehr krank, macht aber dennoch sehr viel Spaß, zumindest, wenn man dieser Form der Musik generell etwas abgewinnen kann und sich nicht auf RIHANNA und Konsorten reduzieren möchte. Der in der Info genannte Vergleich mit GRAUZONE ist sicherlich nicht verkehrt, es ließen sich hier aber durchaus noch etwa 20 andere Bands nennen, die den Sound dieser Berliner Combo beeinflusst haben dürften. WELLE:ERDBALL sei hier ebenfalls herangezogen. Auf jeden Fall bringen PUFF den Hörer zum nostalgischen Lächeln und zum intensiven Tanzbeinschwingen. Zwei Erfolge sind also mindestens zu verbuchen. In dieser Partyzone lebt man gerne, wenn auch bitte nur auf Urlaub und nicht auf ewig.
PUFF – Living in the partyzone
- Beitrags-Autor:Simon-Dominik Otte
- Beitrag veröffentlicht:20. Oktober 2016
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Simon-Dominik Otte
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