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PROPAGANDHI – Potemkin city limits

Vor einiger Zeit habe ich mich gefragt, wann es wohl endlich ein neues PROPAGANDHI-Album geben würde, und wie aus dem Nichts liegt es jetzt vor. Ich muss ja zugeben, dass ich diese Band erst mit dem vor vier Jahren erschienenen „Today´s empires, tomorrow´s ashes“ wirklich kennen und schätzen gelernt habe. Die Aufforderung an den Hörer, sich mit Politik auseinander zu setzen, eigene Gedanken zu formen, diese umzusetzen, dabei immer kritisch zu bleiben, verpackt in treibenden, aggressiven Punkrock, praktiziert wohl keine andere Band so konsequent wie die Kanadier! „Potemkin city limits“ erscheint zum richtigen Zeitpunkt, ANTI-FLAG haben sich an ein Major gebunden, die Welt befindet sich weiterhin in einer Schieflage, und die Anklageschrift vertonen PROPAGANDHI auf diesem Album. Angepisst, kritisch, jedoch ohne den Anspruch zu erheben, allumfassend oder auch allwissend zu sein. Musikalisch vertraut man dem Stil des Vorgängers, um textlich seine Sichtweisen auf politische Geschehnisse, vergangene Tragödien, Missstände oder auf die momentane Punkrock-Szene, wie in „Rock for sustainable capitalism“, zu vertonen. So wie Fürst Potemkin der Legende nach Katharina die Große bei ihren Inspektionsreisen durch Neurussland mit Dorfattrappen getäuscht haben soll, um ihr eine fortgeschrittene Besiedelung vorzugaukeln, sollten wir uns nicht mit dem zufrieden geben, was uns vorgesetzt wird, sondern die Hintergründe erforschen und uns eine eigene Meinung erarbeiten. Ein wichtiges Statement in unser lethargischen Zeit, und man sollte sich die Zeit nehmen, das Booklet zu erforschen, dieses beinhaltet nicht nur die Texte, sondern ist gespickt mit anregenden Zitaten, Statements der einzelnen Bandmitglieder und zynischen Kommentaren zur Lage der Nationen!