Was haben PG.LOST mit VIERKANTTRETLAGER gemeinsam? Musikalisch so ziemlich gar nichts. Aber eine Sache eint sie: ich wurde bei beiden Bands darauf hingewiesen, dass sie ziemlich gut sein sollen und dass ich meine erste Meinung noch mal überdenken sollte. Na gut. VIERKANTTRETLAGER habe ich mir daraufhin beim diesjährigen Dockville Festival live angesehen, wurde jedoch von meinem ersten Eindruck überzeugt. Netter Indie-Pop-Rock, der eher an FINDUS als CAPTAIN PLANET oder gar TURBOSTAAT erinnert – mehr aber auch nicht.
Und wie ist nun mein zweiter Eindruck von PG.LOST, nachdem ich mir dem dritten Album der Schweden mehrfach auseinander gesetzt habe? Er hat sich bei mir genauso wenig geändert wie bei VIERKANTTRETLAGER.
PG.LOST machen Post-Rock wie man ihn auch von MOGWAI, MASERATI, LONG DISTANCE CALLING und Konsorten kennt. Neu erfunden wird hier nichts. Zwar zählen PG.LOST zu den besseren Bands dieses Genres, aber selbst dort tummeln sich noch viele andere Bands, die ihnen in nichts nachstehen. Im Vergleich zu EXPLOSIONS IN THE SKY, GODSPEED YOU BLACK EMPEROR etc. besinnen sich die Schweden gerne auch auf ihre Metalwurzeln und geizen nicht mit Bombast, genauso findet man auf „Key“ aber auch ruhige Momente. Was mir hier jedoch immer noch fehlt, sind rhythmische Spielereien, wie man sie z.B. bei THE REDNECK MANIFESTO oder TOE findet, die das Ganze ein wenig auflockern. Warum „Key“ jetzt aber DAS Postrock-Album des Jahres sein sollte, ist mir unerklärlich.