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PARANOYA – Fragmente

Bei sich im Ruhrgebiet sind PARANOYA mittlerweile eine feste Größe in der Punkszene. Mit ihrem dritten Album komme auch ich nun erstmalig in den Genuss dieser Formation, und ich muss sagen, dass mir Lieder wie „Narren“, „Disney“ oder „Stunde X“ ziemlich gut gefallen. Früher haben sie angeblich Hardcore-Punk gemacht, doch der Sound auf „Fragmente“ ist mittlerweile etwas ruhiger, melodischer und ein wenig experimentell. Norddeutsche Bands wie RAZZIA oder TISCHLEREI LISCHITZKI kommen mir in den Sinn, stellenweise auch Düster-Punkbands wie CHAOS Z oder EA80. Die berüchtigte Ausnahme von der Regel bildet das geradeaus treibende Stück „Bitter“, doch abgesehen davon setzen PARANOYA eher auf Stimmungen als auf brachialen Sound. Ähnlich verhält es sich mit den Texten, die oftmals sozial- und gesellschaftskritisch sind, ohne dabei in Plattitüden zu verfallen. Wer ein zeit- und klischeeloses deutschsprachiges Punk-Album sucht, wird hier definitiv fündig.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.