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O! THE JOY – Zen mode

Falls euch psychedelisches bis progrockartiges Math-Rock-Freejazz-Gefrickel missfällt, solltet Ihr die beiden ersten Songs dieser CD schnell weiterskippen. Da könnte man nämlich dem Fehlschluss erliegen, dass O! THE JOY sich selbst am meisten zu beweisen hätten, ihrem Namen jedoch keineswegs gerecht werden. Einen konsumorientierten Labelboss scheinen Distile Records jedenfalls nicht gerade für das Debüt der vier Kalifornier abgestellt zu haben, andernfalls kann ich mir einen Song wie „There is no such thing as organized crime“ gleich zu Beginn des Albums nicht erklären. Oder aber sie haben einen Fan von MARS VOLTA ausgewählt. Na gut, jedenfalls weiß der geneigte Hörer danach Bescheid, dass O! THE JOY technisch einiges auf dem Kasten haben. Ab dem folgenden „This fault is not mine“ gelingt ihnen die Vermischung von Vertracktheit und Eingängigkeit jedenfalls wesentlich besser. Woran der Gesang, der mich ein wenig an INCUBUS und LOSTPROPHETS erinnert, sicherlich entscheidend beteiligt ist. Aber auch musikalisch zeigen sich die vier Amis sogleich eingänglicher, ähnlich MINUS THE BEAR. „22435“ ist übrigens keine Hamburger Postleitzahl, sondern der fünfte Song von „Zen mode“, der gar verträumt postrockig daherkommt, wenn das Schlagzeug nicht gleichzeitig so abwechslungsreich wäre. In „The man and the secrets“ erinnert man sich an AT THE DRIVE-IN zu „In/casino/out“-Zeiten, und immer wieder tauchen MINUS THE BEAR auf.
Ein tolles Album, das letztendlich doch vor lauter Schönheit und Anspruch glänzt.