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NULLMORPHEM – Bleifuß Richtung Norden

 
Hui, ein neues Album meiner Herzens-Akustikpop-Formation NULLMORPHEM! Wobei der Begriff „neu“ in diesem Fall relativ ist, denn in digitaler Form tauchte „Bleifuß Richtung Norden“ bereits vorletztes Jahr im World Wide Web auf, während die physische Tonträgerversion noch eine ganze Weile auf sich warten ließ. Zunächst gab es Probleme mit dem Presswerk, und dann kam auch noch eine Pandemie dazwischen, so dass die CD erst vor wenigen Wochen in meine Hände fiel. Ist letztendlich aber auch egal, denn durch die ungeplante Verzögerung wird die Musik ja nicht schlechter. Die grundsätzliche Marschroute des Trios hat sich derweil nicht verändert, denn NULLMORPHEM changieren weiterhin zwischen melancholischer Rotweinschwere („Sturmflucht durch die Nacht“, „Weinend nicht schön“) und gelegentlichen Stippvisiten in der Indiepop-Suite des Grand Hotel van Cleef („Nur ein Test“, „Der Klang deiner Stimme“). Und doch klingen sie irgendwie noch facettenreicher als bisher. So lassen sie etwa verstärkt Tasteninstrumente in die Musik mit einfließen oder wagen sich auch mal an unkonventionelle Stilmittel, wie beispielsweise einen Kanon-Gesang in „Stechen“. Insofern ist NULLMORPHEM nicht nur das meiner Meinung nach bisher beste, sondern auch abwechslungsreichste Album ihrer bisherigen Bandgeschichte gelungen. Ich gratuliere!
 
 

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.