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NOW, NOW – Threads

Zart dürfte das Zauberwort für diese CD sein. NOW, NOW erzählen auf „Threads“ von der Liebe, von der Trennung, der Vergangenheit und der Zukunft. Cacie Dalagers zerbrechlich-niedliche Stimme schafft es dabei immer, sich heimlich in den Vordergrund zu stellen, Synthie, Drums und Gitarre für einen Ritt zu nutzen, der sie in melodiöse Abenteuer stürzt. Das passt ganz wunderbar zu Chris Walla und seinem Trans Records Label. Denn wie DEATH CAB FOR CUTIE können auch NOW, NOW mit den Emotionen spielen, lassen sie manchmal auf Sparflamme, dann wieder mit Brandbeschleuniger brennen, finden den Weg vom Chaos zurück zur Ruhe und lassen einen „das da draußen“ vergessen. Man taucht gerne in diesen Kosmos ein, der sensibel gebaut und von Howard Redekopp hervorragend produziert ist. Da, wo AN HORSE an sich selbst scheitern, wachsen NOW, NOW noch einmal über sich hinaus. Textzeilen wie „I would kill to be your clothes / cling to your body and hang from your bones“ („Wolf“) tun ihr Übriges, um endgültig in den Bann zu ziehen, aus dem man so schnell nicht mehr herauskommen wird, zumal der Herbst vor der Tür steht und „Threads“ in diese Jahreszeit wohl am besten passt. Wenn man sich dazu noch den verträumten Blick Cacies unter ihren Ponyfransen vorstellt, ist das schon recht nah an Perfektion. „Threads“ sollte in jede Melancholie-Playlist aufgenommen werden. Jetzt. Sofort.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.