Wer hätte gedacht, dass NEONSCHWARZ mal so groß werden? Während beispielsweise das Release-Konzert zu ihrem Album „Fliegende Fische“ vor ca. zweieinhalb Jahren noch im überschaubaren Rahmen vor 350 Leuten auf der MS Stubnitz stattfand, wurde für das Hamburg-Heimspiel ihrer diesjährigen „Dies das Ananas“-Tour mit dem Docks einer von Hamburgs größten Musikclubs mit einer Kapazität von stolzen 1.500 Personen ausgewählt. Und selbst diese Location war bereits Wochen vor dem Konzert restlos ausverkauft! Verrückt…
Was sich jedoch trotz des deutlich höheren Bekanntheitsgrads der sympathischen Zeckenrap-Bande nicht geändert hat, ist ihre Vorliebe für eine liebevolle, individuelle Bühnengestaltung. Diesmal zierte eine Schiffskulisse den Bühnenhintergrund, auf deren Kommandobrücke es sich Spion Y an seinen Turntables gemütlich machte, während vorne Marie Curry mit ihren beiden Homies Johnny Mauser und Captain Gips das Publikum mit ihren Raps zum Kochen brachte. Ältere Tracks wie „Unser Haus“, „Fliegende Fische“ oder „Outta control“ reihten sich an aktuelle Songs wie „Dies das Ananas“, „Atmen“ oder „Kennenlernrunde“ und wurden gleichermaßen abgefeiert. Was auf Konzerten von Audiolith-Bands mittlerweile obligatorisch ist, sind die „Alerta, alterta, Antifascista“-Sprechchöre des Publikums, die auch an diesem Abend nach politischen Songs wie „2015“ lautstark zum Besten gegeben wurden. Grundsätzlich natürlich eine positive Sache, wobei allerdings zu hoffen bleibt, dass der eine oder andere Verbal-Antifaschist auch tatsächlich seinen Hintern auf die Straße bekommt, wenn mal wieder ein Nazi-Aufmarsch ansteht. Aber das ist ein anderes Thema. Zu „Kinder aus Asbest“ durften ein paar Kids den Refrain beisteuern, und als am Ende noch das wundervolle „Metropolis“ für Gänsehaut sorgte, war der Abend endgültig rund. Bis zum nächsten Mal!