Obwohl der Musikrichtung ein enges Sound-Korsett anliegt, sind Psychobilly-Bands manchmal doch ein wenig anders. Die NEKROMANTIX scheinen jedenfalls nicht viel davon zu halten, ihre Webseite für die Fans aktuell zu halten. Doch nein, so ist es gar nicht, so langsam beginne auch ich zu verstehen. Die Webseite lässt man verwaisen, weil es über MySpace doch viel einfacher ist, mit seinen tausend Freunden in Kontakt zu bleiben. Vielleicht hat Kim Nekroman diese Entscheidung bewusst getroffen, denn das dort dokumentierte Line-Up, mit dem noch „Dead girls don’t cry“ eingespielt wurde, ist nicht mehr. Zwei neue Mitstreiter hat Kim gefunden und sich vom fetten Bombast des letzten Albums wieder abgewandt. Der Sound auf „Life is a grave & i dig it“ wirkt reduzierter, dadurch allerdings auch kompakter und ist ein klares Bekenntnis zu den Anfängen der Band. Obwohl wuchtig, sind die Rockabilly-Einflüsse der 50er Jahre hier wesentlich feiner herausgearbeitet als noch zuletzt, und der dänische Frontmann beweist einmal mehr sein Gespür für düstere Melodien und sein Talent, morbide Texte zu schreiben. Stücke wie „My girl“ und „B.e.a.s.t.“ haben prägnante Gitarrenlinien und eingängige Refrains zu bieten, die wiederrum zeigen, warum die NEKROMANTIX so prägend und erfolgreich in ihrem Genre sind. Keine Überraschungen, alles richtig gemacht, solide Arbeit.