Gar nicht erst die Nase rümpfen! Wer mal Urlaub in Frankreich verbracht hat, weiß, dass es dort eine quicklebendige und interessante, oft eigenwillige Musikszene gibt. NEIMO sind Franzosen, singen (akzentfrei) auf Englisch und bestätigen oben Geschriebenes. Krachig und druckvoll produziert, mischt das Quartett handwerklich tadellosen Alternative Rock mit Indie und Pop. Obwohl manchmal auch Einflüsse von THE STROKES oder THE SMITHS durchschimmern, haben NEIMO einen recht eigenständigen Stil entwickelt. Immer wieder gibt es ungewöhnliche und sehr clevere Wendungen in ihren Songs. Echte Ausfälle sind auf „Moderne incidental“ nicht zu verzeichnen. Vielmehr rocken sich die Franzosen mal etwas waviger, mal etwas poppiger, mal auch etwas hardrockiger durch zwölf Songs, von denen man einige, wie „Can you call me?“, „Johnny Five“, „Echoing pixels“, „Something in common“, „Poisen the chalice“ oder „Carsick“ problemlos in der Indiedisco auflegen könnte. Interessant ist, dass kein konventioneller Bass gespielt wird, sondern ein Bass-Synthie, was den Songs teilweise eine ganz eigene Note verleiht. Drei der Songs wurden gar von Alan Moulder (wir ersparen uns hier die endlose Aufzählung von Hochkarätern, mit denen er gearbeitet hat) gemixt. Wenn die quirligen Franzosen jetzt noch die gelegentlichen Hardrock-Anleihen / -Solis rausschmeißen, können sie ganz groß werden.