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NAVVY – Idyll intangible

Bereits bei meiner letzten Besprechung von WETDOG hielt ich eine Neuveröffentlichung des Londoner Labels Angular Recordings in den Händen. Damals wunderte ich mich über die Musik-Bezeichnung der Bands, welche sie unter ihre Fittiche genommen haben – auf ihrer Myspace-Seite prangt dort scheinbar eindeutig „Pop, pop, pop“. Zwar steht NAVVY´s Debütalbum „Idyll intangible“ ähnlich wie bei der zuvor genannten Band deutlich in der Tradition von Postpunk, ist dabei aber weniger verstörend und viel melodischer. Dafür zeichnen sich im wesentlichen der euphorische Männer- und Frauengesang, der stets im Vordergrund aufspielende und ins Tanzbein gehende E-Bass und die an 1980er-Pop erinnernden Syntheziser verantwortlich. Das Songwriting ist – anders als man glauben könnte – dabei nicht so sehr eingängig, sondern zum Teil recht vertrackt und komplex.
Vergleiche fallen mir nicht so leicht ein. Mit ihrer experimentierfreudigen Form, Postpunk, Synthie-Pop und Garage Rock zu verknüpfen, erinnern sie mich am ehesten an WIRE und mit Abstrichen an DEVO. Ein Album, welches sich einem erst nach mehrmaligem Hören erschließt, was, wie ich finde, ein großartiges Lob ist. Je öfter ich mir das Album von NAVVY zu Gemüte führe, desto besser finde ich es. Anspieltipps der Combo aus Sheffield sind zum einen „Disco“, welches ein wenig an DELOREAN und die frühen RADIO 4 erinnert, sowie die großartigen ersten drei Tracks ihres Debüts „Navvy“, „Spaces“ und „Plastic bag“, die mir noch einmal klar machen, warum mich der Bass der Combo aus Sheffield immer ein bisschen an GANG OF FOUR erinnert! Ein rundum gelungenes und vielschichtiges Debüt. Positiv zu erwähnen sei noch das tolle surrealistische Artwork, welches gut zur Platte passt.