Hinter dem wohlklingenden Namen NAPOLEON ARESTRA verbirgt sich eine deutsche Band, die gerade ihre erste EP auf dem neuen Label Electric Eel Records herausgebracht hat. Einen Pluspunkt gibt es schon mal für das verspielte und putzige Artwork. Das Quartett schlängelt sich nach eigenen Angaben durch eine musikalische Mischung von Indie bis Punk, von Rock bis Jazz und von Soul bis Prog. Hauptsache Wahnsinn. Da wird die Surf-Gitarre mit einem Bossa-Nova-Rhythmus unterlegt oder das Tamburin mit einem Wald von Disharmonien umpflanzt. Das klingt vertrackt und nach Math-Indie aber nicht wirklich irrsinnig à la THE ROBOCOP KRAUS. Dazu ist der Sound zu dumpf und matschig und klingt nach Proberaum. Vielleicht liegt das zudem an der Überfrachtung mit allzu vielen Synthie-Klängen, durch die im Hintergrund ein dauerhaftes Rauschen entsteht. Außerdem wirkt der hohe Gesang unpassend, die Stimme der Sängerin klingt zu rein, zu künstlich und zu perfekt. Deutlich stimmiger hingegen ist das seltene Geschrei – die Texte sind ohnehin nicht gerade brillant. Die Band bemüht sich zu sehr um Komplexität, wodurch aber leider viel von der Energie der Musik verloren geht. Dabei haben sie durchaus Potential, aber in diesem Fall wäre weniger (Gefrickel) einfach mehr (Hörqualität).