Habt ihr euch auch schon mal gefragt, weshalb Folk-Punk-Musik in Deutschland auf der einen Seite in den letzten Jahren zunehmend erfolgreich ist, es aber andererseits kaum einheimische Bands gibt, die diesen Sound spielen? AHEAD TO THE SEA fallen mir spontan ein, außerdem THE PORTERS, sowie ein paar vereinzelte Folk-Ausflüge von 4 PROMILLE und THE GUMBLES. Das war es dann aber auch schon weitestgehend. Nun schicken sich jedoch MR. IRISH BASTARD an, diese Lücke zu füllen und können mit ihrem ersten Longplayer „The bastard brotherhood“ auch gleich punkten. Der Sänger erinnert mich stark an POUGES-Frontmann Shane MacGowan in jungen Jahren und klingt so, als wäre er direkt vom Whiskeyfass ans Mikrophon gezerrt worden. Dazu weiß auch die Instrumenten-Fraktion zu überzeugen und schafft es, ihren rockigen Punksound mit Hilfe klassischer Irish-Folk-Instrumente wie Mandoline, Akkordeon oder Flöte verdammt authentisch klingen zu lassen. Da fällt die überflüssige RICKY MARTIN-Coverversion „La vida loca“ zwar etwas aus dem Rahmen, aber Schwamm drüber – am positiven Gesamteindruck vermag auch dieser kleine Ausfall nichts zu ändern. MR. IRISH BASTARD sind somit auf dem besten Wege, Deutschland endlich auf die internationale Folk-Punk-Landkarte zu hieven!
MR. IRISH BASTARD – The bastard brotherhood
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. September 2008
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.