Es gibt ein neues Mogwai-Album; und fast hätte ich es nicht gemerkt. Sein Titel ist „Zidane-a 21st century portrait“ und es ist, wie der Name nahelegt, der Soundtrack zu einer Dokumentation von Douglas Gordon über den französischen Ausnahmefußballer. Und so merkwürdig dies auf den ersten Blick erscheinen mag, so haben MOGWAI in vielen ihrer Interviews immer wieder ihre Leidenschaft für Fußball bekräftigt. Zudem ist diese Dokumentation keine im herkömmlichen Sinne, vielmehr kommt der Film, wie auch die Musik MOGWAIs meist ohne Worte aus, zeigt den Spieler in Zeitlupe bei der Ballannahme oder ähnlichem, studiert seine Bewegungen. Und spätestens dann wird klar, dass MOGWAIs Klangkompositionen ganz hervorragend in einen solchen Kontext passen.
Das Schönste jedoch ist, es ist ein richtiges, wenn auch kein typisches MOGWAI-Album geworden. Die lauten Ausbrüche, die die Band sonst pflegt, wurden außen vor gelassen, dafür ist dieses Album mehr als die anderen sehr atmospärisch, verzichtet dabei aber nicht auf Strukturen. Auch sehr typische Stücke wie „Black Spider“ oder „7.25“ finden sich hier und sind wunderschön, während „Half time“ eher bedrohlich wirkt, brodelt und den Hörer die Spannung, die Unruhe vor der zweiten Halbzeit spüren lässt. Die dann, so scheint es, noch ruhiger ausfällt, als die erste und schließlich mit dem zweiten Teil von „Black spider“ wieder endet.
Leider hatte ich bislang keine Gelehenheit, die Stücke im fertigen Film zu hören und das Gesamtwerk zu bestaunen, aber ich werde mich bemühen, dies schnellstmöglich nachzuholen. Für MOGWAI-Fans ist dieses Album unverzichtbar. Für alle anderen sicherlich entbehrlich.