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MICHAEL MORAVEK – November

Americana-Soundtrack für ein Theaterstück, inspiriert von „Moby Dick“… na, das klingt doch wirklich mal interessant. Und MICHAEL MORAVEK aus Ravensburg entführt uns mit dem ersten Track direkt mitten hinein in eine Seemannsbar, leicht verstimmtes Piano inklusive. Wie überhaupt die Instrumentalisierung dieses Albums sehr besonders ist. Hier das Piano, da die Hammondorgel, dort das Jazz-Schlagzeug und hinterher noch die Mundharmonika. Fast schon mystisch beschreibt MORAVEK die Entstehungsgeschichte der Songs auf dem Album, die als Basis für das Theaterstück „November in my soul“ dienen: Aus den tiefsten Wässern seines Selbst kamen sie an die Oberfläche von dort, wo sie schon lange auf ihre Entdeckung harrten. Diese „Seemannslieder“ erinnern mal an einen schwermütigen TOM WAITS, dann wieder an einen feuchtfröhlichen BOB DYLAN, MICHAEL MORAVEK gelingt ein erstaunliches Sammelsurium an vom Americana geprägten Songs, die alle ihre eigene Qualität und Überraschung haben. Einzig etwas negativ wirkt sich der doch teilweise hörbare deutsche Akzent im Gesang aus, der sich in einer gewissen Härte der Aussprache zeigt. Jedenfalls geht es mir so. Aber das ist leicht ausblendbar und gibt dem Hörgenuss von „November“ keinen wirklichen Abbruch.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.