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MELANCA – Why angels lie

Bielefeld gibt es nicht. MELANCA aber schon.
Nach dem Lesen der Presseinfo denkt man erst einmal: „Okay, verstanden, Gunnar Ennen hat hier also produziert.“ Bei einem so intensiven Namedropping wird der erste Eindruck von einer CD natürlich schon beeinflusst.
„Why angels lie“ ist dabei total eigenständig und bedarf gar nicht der ständigen Erwähnung seines Produzenten. Selbstsicher und prägnant kommt Caro Tiemanns Gesang daher, wird stets leicht groovend von Bass und Schlagzeug gestützt. Folk-Pop-Songwriter-Songs mit einem leichten Hang zur Melancholie, ohne dabei eintönig zu klingen. Dazu Texte, die mal Spaß machen, mal ein Aha-Erlebnis erzeugen und mal einfach nur träumen lassen. Und wer gerade unter frischem Liebeskummer leidet, dem sei speziell „Pech im Spiel“ empfohlen.
Die Bielefelder Band MELANCA erschafft mit den zwölf Songs ihres Debüts stimmungsvolle Bilder des menschlichen Lebens, mit Ecken und Kanten, ohne chartsmäßigen Weichzeichner und irgendwo zwischen keltischer Folklore und Balkan. Mal deutsch, mal englisch, immer aber mit der notwendigen Reife in Text und Musik. Das gesamte Album wirkt nie übertrieben produziert, Zurückhaltung erzeugt hier ein Weniger ist Mehr. Eine CD, die zu den derzeitigen frühlingshaften Sonnenaufgängen passt.
MELANCA sagen es schon selbst: „Irgendwie ist es schön.“ („Nimm mich mit“). Mehr muss man nicht sagen.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.