Nicht einmal 1,5 Jahre nach „Better on my own“ legen die Braunschweiger mit „Drawn“ schon das zweite Album auf Burning Paradise Records nach. Und das obwohl die Jungs mit Studium, arbeiten und touren nicht gerade wenig beschäftigt waren.
Ihr neues Werk beginnt deutlich ruhiger als der Vorgänger, was auch für den Rest des Albums gilt. Man hat sich mehr auf gute Songs als auf Krach spezialisiert und der Shouter hat sich ziemlich verbessert und schreit sogar mit Melodie, falls man das überhaupt so nennen kann. Der Gesang von Sänger Georg wird auch bedeutend öfter gedoppelt oder mit einer zweiten Stimme belegt, was das ganze deutlicher voller klingen lässt.
Das fast schon sakral klingende Intro von „somehow indifferent“ ist wohl das deutlichste Beispiel dafür. Ansonsten haben MAY SIXTEEN ihren Stil ein wenig gefestigt. Man erkennt die Band wieder, was vielleicht auch an der gewöhnungsbedürftigen Stimme liegt, ist nicht jedermanns Sache, dafür aber um so markanter.
„Goodbye adolescence“ ist das meiner Meinung nach beste Stück auf dem Album, sehr ruhig und melodisch und gut arrangiert. Die Coverversion von „spending my time“ darf man dabei getrost hinten anstellen, auch wenn sie wirklich gut gemacht ist.
Ein Pianostück, eine kleine Reprise und ein extrem langer Hiddentrack komplettieren das Album, was nur verdeutlicht, dass MAY SIXTEEN sich wirklich Mühe gegeben haben, um das Album als Gesamtwerk und nicht bloß als Sammlung von Tracks wirken zu lassen. Und das nicht ohne Erfolg.
