MASERATI – Maserati VII

Nach dem tragischen Unfalltod ihres Trommlers Jerry Fuchs, musste man sich Sorgen um die Zukunft der Band machen. Zu groß der Einfluss, zu stilprägent das Drumming von Fuchs. Mit „Maserati VII“ liegt nun das erste Album ohne jede Mitwirkung von Fuchs vor, und man kann Entwarnung auf ganzer Linie geben. Die beiden Gitarristen Coley Dennis und Matt Cherry breiten ihre episches Delay-Gitarrenspiel wie gewohnt aus, Drums , Bass und Sequenzer treiben die Songs vor sich her. Alles wie gehabt? Ja und nein. Die neuen Songs greifen jetzt öfters auch mal Strukturen aus der ruhigeren Frühphase der Band auf, verbinden sie aber gleichzeitig mit der treibenden Kraft der Fuchs-Ära. Die unter Fuchs eingeführten Sequenzer sind jetzt fester Bestandteil des Songwritings geworden. Neu ist die teilweise überraschende Wucht mit der MASERATI ihre Songs auf ein neues Level wuchten. Der neue Trommler Mike Albanese erweist sich dabei als wahrer Glücksgriff, denn nie zuvor trat das stringente Bassspiel von Chris McNeal so deutlich hervor. Anteil daran haben sicherlich auch die knackige Produktion von Kevon Ratterman (u.a. MY MORNING JACKET) und der satte Mix von Steve Moore. Das Presseinfo spricht von „Maroder Metal“, was für viele Songs auf „Maserati VII“ tatsächlich eine äußerst treffende Bezeichnung ist. Lediglich in „Flashback“, „Solar exodus“ (mit Vocoder-Gesang!) und dem ambienthaften „Lunar drift“ nehmen MASERATI das Tempo zurück. Ein geschickter Schachzug, denn dadurch gewinnt das etwas entspannter groovende „Abracadabracab“, welches sich deutlich an NEUschen Krautrock anleht und KRAFTWERK zitiert, an Wirkung. Ganz großes Kino ist der Bruch vom erwähnten ambienthaften „Lunar drift“ hin zum regelrecht aggressiven Full-Speed-Rocker „Earth-like“. Mehr Crunch lag noch nie auf den Gitarren, nie zuvor grummelte der Bass so fett, und auch schneller waren MASERATI noch nie unterwegs. Spätestens hier spürt man die Energie, die in dieser Band schlummert. MASERATI leben und sie strotzen vor Kraft.